Street Parade: Keine Hinweise auf Mittäter bei Rohrbomben-Attrappen
Gegen den Beschuldigten wird derzeit wegen Schreckung der Bevölkerung ermittelt, sagte Erich Wenzinger, Sprecher der Zürcher Staatsanwaltschaft, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bei diesem Straftatbestand sei ein Strafrahmen von Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe möglich.
Die Stadtpolizei Zürich hatte am Samstagabend anlässlich der Street Parade den verdächtigen Rucksack sichergestellt und dessen Inhalt von Spezialisten des Forensischen Instituts analysieren lassen. Das Gepäckstück war gefüllt mit Attrappen von Rohrbomben.
Aufwändige Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich hatten zu einem 31-jährigen Deutschen geführt, der im Kanton Aargau wohnt. Er wurde am Sonntagabend an seinem Wohnort verhaftet. «Der Entscheid, ob für den Mann Untersuchungshaft angeordnet wird, ist noch offen», sagte Wenzinger. Derzeit gebe es keine Hinweise auf allfällige Mittäter.
Auch haben erste Ermittlungen gemäss Wenzinger ergeben, dass der Mann keine Verbindungen zu extremen politischen oder religiösen Gruppierungen hatte. «Warum der 31-Jährige die Bomben-Attrappen baute und den Rucksack an der Street Parade auf die Strasse legte, ist noch nicht bekannt», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Die Polizei war am Samstagabend kurz nach 20 Uhr wegen des verdächtigen Gegenstands im Bereich des Utoquai alarmiert worden. Aus Sicherheitsgründen war daraufhin das Gebiet grossräumig abgesperrt worden und die Besucherströme wurden umgeleitet.
Spezialisten des Forensischen Instituts liessen den orangen Rucksack schliesslich unter Sicherheitsvorkehrungen abtransportieren. Die Strasse wurde kurz vor Mitternacht wieder freigegeben. Ein 35-jähriger Schweizer, der am Sonntagabend verhaftet worden war, wurde ohne weiteren Verdacht aus der Haft entlassen.