«Dä Brüeder vom Heinz» will an den ESC
An Manfred Fries' Schiessbude ist was los. Der Schausteller aus Weinfelden, bekannt als «Dä Brüeder vom Heinz», ist mit seinem Stand am Herbstjahrmarkt der Olma. Immer wieder kommen Besucher und sprechen ihn auf seine Musik an.
Manfred Fries ist längst über den Thurgau hinaus bekannt wie ein bunter Hund. Mit seinen Liedern «Wyfelde» und «Thurgauer» hat der Weinfelder bereits eine grosse Fangemeinschaft erobert. Nun will er es aber richtig wissen und über die Grenzen des Thurgaus - ja sogar der Schweiz - hinaus bekannt werden. Er will an den Eurovision Song Contest nach Tel Aviv.
«Seit ich 13 Jahre alt bin, bin ich ein grosser Eurovision-Fan», sagt der Thurgauer Musiker. «Ich will das jetzt einfach probieren, vielleicht klappt's ja.»
«Komisch, aber spannend»
Mit breitem Thurgauer Dialekt will der Weinfelder ganz Europa erobern. «Viele Teilnehmer singen ja auch in ihrer Muttersprache. Ich finde, es wäre wieder mal interessant, etwas auf Schweizerdeutsch zu bringen. Singen wir Schweizer auf Englisch, gehen wir in der Masse unter. Singen wir auf Schweizerdeutsch, sind wir vielleicht komisch, aber spannend.»
Die vergangen Jahren konnte die Schweiz am ESC kaum punkten und schied oft in den Vorrunden aus. Fries lässt sich davon aber nicht abschrecken. «Wir haben halt keine Lobby. Aber mit dem richtigen Song und dem richtigen Typen, der ihn spielt, kann es trotzdem klappen», ist der Thurgauer überzeugt.
Schon mal beworben
Fries probiert nicht zum ersten Mal, auf die Bühne des Eurovision Song Contest zu gelangen. 2015 bewarb er sich mit dem Lied «Fitti Manne», das er zusammen mit der Männerriege Kreuzlingen aufgenommen hatte, um die Teilnahme.
Mit diesem Song wollte «Dä Brüeder vom Heinz» bereits 2015 am ESC teilnehmen
Lovesong und Lumpenlied
Dieses Jahr hat Fries gleich zwei Leider beim SRF eingereicht «Das eine ist ein Power-Lovesong, das ich zusammen mit meiner Partnerin aufgenommen habe, das andere ist ein modernes Lumpenliedchen, würde ich sagen, mit einem groovigen Feeling.»
Zurzeit arbeitet «Dä Brüeder vom Heinz» an den Videos zu den Songs. Ende November will er sie veröffentlichen. Und dann heisst es warten. Im Dezember wird die Schweizer Vertretung am Eurovision Song Contest bekannt gegeben.
Null- bis hundertprozentige Chance
Wie gut seine Chancen stehen, sich gegen die rund 420 Mitbewerber durchzusetzen, kann Fries nicht abschätzen. «Meine Chancen sehe ich bei null bis hundert Prozent», sagt «Dä Brüeder vom Heinz» und lacht.