Neil Young stellt all seine Musik ins Netz
Fans können dort auch rund zehn unveröffentlichte Alben herunterladen. Der älteste Song im Archiv ist Youngs erste Aufnahme aus dem Jahr 1963, die Single «The Sultan». Die neuesten Songs auf www.neilyoungarchives.com kommen schliesslich von seinem ebenfalls am Freitag erschienenen Album «The Visitor», auf dem Young - nicht zum ersten Mal - harsche Kritik an US-Präsident Donald Trump äusserte.
Bis Ende Juni 2018 soll das Archiv kostenlos sein, danach will er eine «bescheidene Gebühr» erheben. Der Musiker gab an, jahrelang an dem Seitendesign gearbeitet zu haben: Das Ergebnis ist eine Startseite in Retro-Stereoanlagen-Optik.
Das Archiv-Projekt ist eine weitere Wendung in der turbulenten Beziehung des Musikers zu Online-Musik, deren Klangqualität er in der Vergangenheit immer wieder kritisiert hatte: Vor wenigen Jahren hatte er selbst sogar einen Mini-Musikspieler namens «Pono» entwickelt, der allerdings kürzlich eingestellt wurde.
Ein Jahr lang war seine Musik dann nicht auf gängigen Streaming-Seiten wie Spotify oder Apple Music zu hören. Für sein eigenes Projekt arbeitete er mit der Firma OraStream aus Singapur zusammen, um seinen Fans die bestmögliche Klangqualität zu bieten.
Die Veröffentlichung seines Archivs und des neuen Albums beging der 72-Jährige mit einem Solo-Konzert in einem 225 Sitze zählenden Theater in seinem ländlichen Heimatort Omemee in der kanadischen Provinz Ontario - den Auftritt konnten zwar nur wenige Zuschauer besuchen, er wurde aber ebenfalls live im Internet übertragen.