Schaffhauser Liedermacher Dieter Wiesmann gestorben
Der 1939 geborene Apotheker, Chansonnier und Radiomoderator war weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Zwischen 1970 und 1998 veröffentlichte er elf Alben.
Sein bekanntestes Werk ist das Kinderlieder-Album «Matthias», das er für seinen Neffen Matthias Wiesmann - den derzeitigen Zürcher Gemeinderatspräsidenten - schrieb. Das 1977 erschienene Werk im Schaffhauser Dialekt wurde vom deutschen Liedermacher Reinhard Mey produziert.
Die darauf versammelten Titel, darunter «De Tuusigfüessler Balthasar», «De Plitsch und de Platsch», «Blos e chliini Stadt» oder «Chliini Wulke Hurrlibutz» sind in der Deutschschweiz noch heute vielen Kindern und Erwachsenen bekannt. 1989 wurde Wiesmann für «Matthias» die Goldene Schallplatte verliehen.
Auf der Bühne stand Wiesmann bereits während der Schulzeit, als er im Kantonsschulkabarett «Mixtüürli» mitwirkte. Als Student der Pharmazie gehörte er dann ein Jahr lang dem Cabaret Fédéral in Zürich an.
Ab 1974 trat Wiesmann als Solist auf. Bis zum Bühnenabschied im Jahr 2004 gab er über 2000 Konzerte. 1980 machte er eine Tournee im ersten «Rollenden Kleintheater» der Welt - einem Eisenbahnwagen.
Dieter Wiesmann, der in Neuhausen am Rheinfall eine Apotheke führte, war nicht nur als Liedermacher unterwegs. Seit seiner Studienzeit arbeitete er auch als Moderator und Redaktor beim Schweizer Fernsehen. Zudem war er beim Radio tätig. 1983 gehörte er zu den Mitbegründern des Schaffhauser Lokalsenders Radio Munot.