So herzig singen Schüler ihr eigenes Lied
Nervös stehen die rund 150 Schülerinnen und Schüler auf den Treppenstufen vor dem Schulhaus Kriessern. Gerade eben waren sie zusammen noch im Wald unterwegs, jetzt steht eine Songpremiere an und das vor grossem Publikum: Die Kinder singen das Kriessener Schullied ihren Eltern, Verwandten und den Lehrpersonen vor. Dabei sind sie kaum zu bremsen. Sie singen lautstark mit, springen und klatschen um die Wette.
Quelle: FM1Today/Nina Müller
Kinder sollen sich mit dem Lied identifizieren
«Wir möchten, dass sich die Kinder mit dem Lied identifizieren können. Denn zusammen sind wir gross», sagt Primarschullehrerin Gabriela Büsser. Sie hatte die Idee eines eigenen Songs für die Primarschule, weil am Sporttag ein veraltetes Lied verwendet wurde. Vom Elternrat wurde sie sofort unterstützt.
Im Song findet nicht nur die Schule Platz, sondern auch der Dialekt. So heisst es im Song: «Kriessera im Rhiital, do gönd mir id Schuel und mir singeds überall, dass au jede luegt.» Und das wird auch wörtlich so umgesetzt. Ab sofort singen die Kinder den Song an allen Schulanlässen, Geburtstagen, im Schulalltag und auch auf den Schulreisen. «Möglichst laut, damit auch jeder schaut», sagt Büsser.
Der lange Prozess bis zum fertigen Lied
Geschrieben hat das Lied Andreas Frei. Er ist bekannt durch die Rheintaler Band Fäaschtbänkler. Zusammen touren sie seit über einem Jahrzehnt durch die Schweiz und das nahe Ausland. Regelmässig treten sich in grossen Fernsehsendungen auf.
Frei ist Fan der Premiere. «Es war genial, mich hat es gefröstelt.» Er selbst ist auch aus Kriessern. Die Freude darüber, dass er für die Schule in seinem Heimatdorf einen Song schreiben durfte, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Als man ihn angefragt hatte, sagte er sofort zu. Den darauffolgenden Schreibprozess begann er am Piano.
Das Resultat ist ein lüpfiges Lied, welches garantiert niemanden stillsitzen lässt. «Im Lied geht es um Kriessern und die Schule, aber nicht nur. Es zeigt auch, was neben der Schule noch so passiert», sagt Frei. Die Schülerinnen und Schüler sind genauso begeistert: «Es isch mega kuul gsii!»