So machst du Millionen mit Spotify
«Music Business Worldwide» hat eine riesige Geldmaschine auf Spotify aufgedeckt. Jemand aus Bulgarien soll mindestens zwei Playlisten mit je knapp 500 Songs erstellt haben. Jeder Song davon, von denen der Bulgare die Rechte besitzt, dauerte etwas über 30 Sekunden und berechtigt damit zur Auszahlung von Tantiemen.
Bis zu 103 Millionen Plays pro Monat
In einem nächsten Schritt hat der Bulgare mindestens 1200 Spotify-Abos unter verschiedenen Namen gelöst und mit diesen diese Playlisten in Dauerschlaufe abgespielt.
So ging die Rechnung auf:
- 1200 Spotify-Accounts à 9,99 Dollar kosten knapp 12'000 Dollar im Monat. Allerdings lässt sich dieser Preis durch spezielle Angebote und Aktionen auch drücken.
- Ein Tag hat 86'400 Sekunden
- 467 Songs mit einer Durchschnittsdauer von 43 Sekunden hatte es in einer Playlist
- In einem 30-Tage-Monat konnten so pro Account 60'000 Songs abgespielt werden
- Über 1200 Accounts kommt man so auf total 72 Millionen Plays
- Durchschnittlich zahlt Spotify pro Play 0,004 Dollar
- Multipliziert mit 72 Millionen kommt man so auf 288'000 Dollar pro Monat
«Music Business Worldwide» schreibt, dass man diesen Profit sogar noch weiter steigern könnte. Würde man ein Programm haben, das nach 30 Sekunden automatisch auf den nächsten Track wechselt, käme man sogar auf 103 Millionen Plays im Monat und 415'000 Dollar.
Playlist in den Top-Listen
Offenbar wurde Spotify nur auf diesen Trick aufmerksam, weil der Bulgare zu erfolgreich wurde. Er soll mit seiner Playlist über mehr als ein halbes Jahr regelmässig in den Best-of-Listen aufgetaucht sein, die auch den Labels zur Verfügung gestellt werden. Nachdem diese doch eher komische Playlist mit völlig unbekannten kurzen Songs unter den 15 erfolgreichsten Playlisten der USA erschien, wurde ein Labelboss misstrauisch und meldete dies Spotify.
Speziell an diesem Trick ist, dass er höchstwahrscheinlich völlig legal war. Immerhin hat der Bulgare für seine Spotify-Accounts bezahlt und die Songs korrekt beim Streamingdienst angemeldet. Trotzdem hat Spotify nun einen grossen Teil gelöscht und sagt gegenüber «Music Business Worldwide», dass man die «Methoden zur Erkennung und Beseitigung» solcher Tricks verbessern wolle.