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13-jährige aus Frasnacht startet Bodybutter-Verkauf

Gerade 13 Jahre alt und schon ein eigenes Bodybutter-Business

Quelle: FM1Today/ Tiziana Castauro

Früh übt sich: Alessia Nuzzo wollte ihr eigenes Geschäft gründen und startete deshalb eine Bodybutter-Produktion direkt in der Küche. Die Mutter unterstützt die Jungunternehmerin dabei. Nun gilt es ernst, denn der erste offizielle Verkauf startet Ende August.

«Vor drei Monate sah ich auf Tiktok immer wieder Videos von Bodybutter, wie diese in diversen Farben abgefüllt wurden und wie diese auch einen eigenen Namen bekamen», sagt die 13-jährige Alessia. Das hat sie dazu inspiriert, ihre eigene Bodybutter zu produzieren.

Alessia produziert die Bodybutter in der Küche. Dabei bekommt sie Unterstützung von ihrer Mutter, die streng darauf achtet, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden.

© FM1Today/Tiziana Castauro

Alessia träumte nicht nur davon, sondern wollte gleich von ihrer Mutter erfahren, wie sie ihre eigene Homepage mit einem Onlineshop erstellen kann. Aber dafür brauchte Alessia vorerst ein Produkt, das nicht nur gut riecht, sondern sich auf der Haut gut anfühlte. Die beiden starteten etliche Versuche. «Fails hatten wir einige. Zum Beispiel hat die Creme einmal auf der Haut Verfärbungen hinterlassen. Aber durch diese Fehler konnte ich einiges lernen», sagt Alessia aus Frasnacht.

«Es kostete nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven»

Aber nicht nur die Produktion scheint eine Herausforderung zu sein, denn für einen Onlinehandel braucht es einiges mehr, als nur ein fixfertiges Produkt: «Es war nicht so einfach, wie wir es uns gedacht haben. Das Produkt einfach mal so zu verkaufen, geht nicht, denn man muss viele verschiedene Richtlinien beachten», erklärt Alessias Mutter, die ihrer Tochter unterstützend zur Seite steht. Das koste nicht nur Geld sondern auch Zeit und Nerven. «Wir kamen auch schlecht an Informationen oder wurden sogar teilweise belächelt, weil wir ein handgemachtes Produkt produzieren wollten.»

«Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg»

So bewältigten die beiden zahlreiche bürokratische Hürden – von der Lebensmittelkontrolle bis zum Bundesamt für Gesundheit – und machten über zwanzig Anrufe bei diversen Laboren. «Dann bekamen wir die Info, dass wir 20'000 bis 40'000 Franken in die Hand nehmen müssten und da dachte ich nur, wie soll ich das meiner Tochter erklären, dass es nicht machbar ist?»

Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, sagt die Mutter Stefania Nuzzo. Aufgeben war keine Option: «Wir haben schliesslich einen Hersteller gefunden, der uns die Sicherheitsbewertungen macht und das zu einem humanen Preis.» Der Prozess sei laut Stefania Nuzzo sehr kompliziert. Nun fiebert sie mit und freut sich noch mehr über die Erfolge ihrer Tochter: «Die grösste Freude hatte ich, als ich die Mail erhalten habe, dass Alessia nun definitiv mit dem Verkauf starten darf. Ich bin innerlich ausgeflippt.»

Der erste Duft riecht fruchtig und heisst Crazy Mango

Die Vorfreude ist gross, denn am 31. August kann die zertifizierte Bodybutter «Crazy Mango» das erste Mal im Onlineshop gekauft werden.

«Ich bin mega stolz auf meine Tochter, dass sie da etwas eigenes auf die Beine stellt. Gerade auch, weil es doch mit grossen Herausforderungen verbunden ist», sagt Stefania Nuzzo, die selber ein Kosmetikstudio betreibt.

Alessia und ihre Mutter sehen im Tagebucht, was sie bereits alles in der Produktion durchlebt haben.

© FM1Today/Tiziana Castauro

Alles kommt aus der Schweiz

Rückblickend sieht Alessias Mutter, welch grosser Aufwand dahinter steckte: «Das glaubt uns niemand, nur schon für die Auswahl der Fläschchen benötigten wir rund drei Monate. Soll das Gefäss einen weissen, durchsichtigen oder schwarzen Deckel erhalten? Welche Grösse wollen wir verkaufen? Wir haben meistens zusammen entschieden.» Und nun stehen die einzelnen Komponenten bereit. Die beiden beziehen alles aus der Schweiz und die Verpackung ist recyclebar.

Mit Spass und Freude zum Ziel

«Es macht viel Spass, da ich so auch mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen kann. Und wir lachen so oft, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie wir es und vorgestellt haben», sagt die 13-jährige Jungunternehmerin aus dem Thurgau. Alessia bekam aber auch von weiteren Familienmitgliedern Unterstützung. Der grösste Fan sei ihr Opa, der jede Creme selbst testet.

Auch die erfahrene Kosmetikerin ist vom Produkt überrascht: «Es sieht nicht nur cool aus, es ist auch noch vielseitig einsetzbar. So werden wir die Bodybutter sogar bei uns im Studio bei den Behandlungen einsetzen.»

Die Jungunternehmerin denkt gross

Die zertifizierte Crazy Mango soll nur der Start von Alessia's Beauty World sein. Bald soll der nächste Duft im Onlineshop erscheinen: «Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich den nächsten Duft zu zertifizieren», sagt Stefania Nuzzo. Dabei ist es ihr wichtig, dass ihre Tochter sich dies auch selber finanzieren kann. Deshalb hängt laut der vierfachen Mutter vieles vom 31. August ab, wie es weitergeht:

«Indem die Produkte gekauft werden, kommt Alessia zu ihrem Kapital und so hat sie dann auch das Geld, um die nächste Zertifizierung zu finanzieren.» Mit diesem Plan möchte Alessia in einem Jahr 20 bis 30 Bodybutter im Sortiment haben, so das ambitionierte Ziel.

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veröffentlicht: 24. August 2024 08:10
aktualisiert: 24. August 2024 08:10
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