Ostschweiz
St. Gallen

Erster Fall von Blauzungenkrankheit bei einem Schaf

Erster Fall von Blauzungenkrankheit bei einem Schaf

Die Blauzungenkrankheit wird von stechenden Mücken übertragen und trifft insbesondere Schafe und Rinder. (Symbolbild)
© Keystone/DPA/PETER KNEFFEL
Seit Ende August werden in verschiedenen Kantonen der Nordwest- und Nordostschweiz Fälle der Blauzungenkrankheit festgestellt. Nun wurde auch ein erster Fall bei einem Schaf im Kanton St.Gallen bestätigt.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die durch kleine Mücken übertragen wird. Betroffen sind in erster Linie Schafe und Rinder. Für den Menschen besteht keine Infektionsgefahr.

Bei Rindern und Ziegen sind die Symptome bei einer Infektion meist kaum sichtbar. Bei Schafen kann die Krankheit von unauffällig bis sehr schwer und auch tödlich verlaufen.

Ausbreitung eindämmen

Klassische Symptome einer Blauzungenerkrankung sind Fieber, Schwellungen im Kopfbereich, Blutungen und Atembeschwerden sowie Fehlgeburten. Auch kann eine bläuliche Verfärbung der Zunge auftreten, welche der Krankheit Ihren Namen gibt.

Die Blauzungenkrankheit ist laut Tierseuchenverordnung eine zu bekämpfende Tierseuche. Um eine weitere Ausbreitung einzudämmen, wird in einer betroffenen Tierhaltung der Tierverkehr untersagt und soweit als möglich Massnahmen zur Verminderung des Mückenbefalls umgesetzt. Ein Ausmerzen von Tieren ist nur bei schweren Krankheitsverläufen nötig. Bislang kam es bei dem Fall im Kanton St.Gallen nicht zu einem schweren Verlauf, teilt der Kanton mit.

Verdachtsfälle melden

Tierhalterinnen und Tierhalter sind angehalten Verdachtsfälle umgehend ihrer Bestandestierärztin oder ihrem Bestandestierarzt zu melden, welche die erforderlichen Untersuchungen veranlassen.

Bei der Blauzungenkrankheit gibt es verschiedene Unterformen, sogenannte Serotypen. Die häufigsten Serotypen sind BTV-4 und BTV-8. In den vergangenen Monaten ist in Europa vermehrt der Serotyp BTV-3 aufgetreten. Bei dem im Kanton St.Gallen aufgetretenen Virus handelt es sich, gleich wie bei den schweizweit nachgewiesenen Fällen, ebenfalls um den Serotyp BTV-3. Dieser kann vor allem bei Schafen schwere Verläufe verursachen. In der Schweiz ist aktuell kein Impfstoff gegen BTV-3 zugelassen.

(pd/red.)

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veröffentlicht: 13. September 2024 15:55
aktualisiert: 13. September 2024 15:55
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