Ostschweiz
St. Gallen

Gülle-Unglück in Neu St. Johann führt zu Fischsterben

Gülle-Unglück in Neu St. Johann führt zu Fischsterben

Das Ausmass des Fischsterbens wird aktuell noch untersucht. (Symbolbild)
© Kapo SG
Am Samstagnachmittag sind in Neu St. Johann mehrere tausend Liter Gülle in den Luterenbach geflossen. Wie hoch der Umweltschaden ist, ist noch unklar. Die Trinkwasserentnahme aus den umliegenden Gewässern wurde gestoppt.

Am Samstagnachmittag wurde der Kantonalen Notrufzentrale St.Gallen eine Gewässerverschmutzung in Neu St. Johann gemeldet. Gemäss aktuellen Erkenntnissen sind von einem Landwirtschaftbetrieb neben der Herrenmühlestrasse mehrere Kubikmeter Gülle in den Luterenbach gelangt und haben für ein Fischsterben gesorgt. «Es dürften zwei- bis dreitausend Liter Gülle ausgelaufen sein», sagt Polizeisprecher Florian Schneider auf Nachfrage von FM1Today.

Ausmass des Fischsterbens noch unklar

In umliegenden Gewässern wurden tote Fische gefunden. Das genaue Ausmass des Fischsterbens könne aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Der Fischereiaufseher hat Untersuchungen eingeleitet.

Die Trinkwasserentnahme aus den umliegenden Gewässern wurde gestoppt und wird erst wieder aufgenommen, wenn keine Verunreinigungen mehr im Wasser festgestellt werden können. Florian Schneider garantiert aber: «Die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde ist sichergestellt.»

Der Umweltschadendienst des Kantons St.Gallen habe Massnahmen zur Beseitigung der Umweltverschmutzung getroffen. Wann der Bach wieder sauber sein wird, sei schwer zu sagen. Die Kantonspolizei St.Gallen geht aktuell aber davon aus, dass dies im Verlauf vom Sonntag der Fall sein dürfte.

Der verantwortliche Landwirt wird wegen Widerhandlung gegen das Gewässerschutzgesetz zur Anzeige gebracht.

Vergleichbares Gülle-Unglück in Appenzell

Erst vor einem knappen Monat ist es in Appenzell zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Auch dort sind mehrere Kubikmeter Gülle in den Mühlelibach geflossen und haben für ein grosses Fischsterben gesorgt. Dabei sind höchstwahrscheinlich nicht nur Bachforellen verendet, sondern auch Krebse und andere Kleintiere.

Die Behörden gehen dort davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich der Bach und die Lebewesen vom Vorfall erholt haben.

(mle)

veröffentlicht: 13. März 2022 11:08
aktualisiert: 13. März 2022 11:33
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