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Hohe Pegelstände am Bodensee: Lastwagen muss auf Autofähre mitfahren

Deshalb muss nun ein Lastwagen auf der Autofähre mitfahren

Der hohe Wasserpegel im Bodensee zwingt die Bodenseeschifffahrt zu ungewöhnlichen Massnahmen. Um den Fährenbetrieb zwischen Romanshorn und Friedrichshafen weiterhin sichern zu können, setzt sie nun auf einen 40-Tonnen-Lastwagen.

Der hohe Pegelstand auf dem Bodensee stellt die Schweizerische Bodenseeschifffahrt (SBS) am Hafen in Romanshorn vor Herausforderungen. Die Schiffe verkehren zwar noch nach Fahrplan, dafür braucht es aber ein paar Tricks.

«Betriebswirtschaftlicher Blödsinn»

Die Fährbrücke – unter anderem für die Autofähre nach Friedrichshafen – ist an ihrem Limit angekommen und kann nicht mehr weiter angehoben werden. Eigentlich würde dies bedeuten, dass die Autos und Lastwagen nicht mehr verladen werden können. Doch die Bodenseeschifffahrt gibt sich nicht so leicht geschlagen und hat sich eine etwas unkonventionellere Lösung überlegt, um den Fährbetrieb trotzdem stemmen zu können.

«Vor zwei Tagen haben wir einen 40-Tonnen-Lastwagen gemietet, der nun immer auf der Fähre mitfährt», sagt Silvan Paganini, Technischer Betriebsleiter bei der SBS, am Donnerstagmorgen. Je nach Hafen müsse er dann nach vorne und zurückfahren. «Ein betriebswirtschaftlicher Blödsinn», so Paganini. Dieses Unterfangen koste ein Vermögen, doch es sei nötig, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Tricks funktionieren – bis jetzt

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Die Landanschlüsse für die Schiffe sind derzeit unter Wasser. Da diese nicht geschützt sind und es entsprechend schnell gefährlich werden kann, musste kurzerhand der ganze Strom abgedreht werden. Die Kabel mussten neu verlegt werden und die Schiffe können nur noch verteilt im Hafen anlegen.

Immerhin: Mit diesen Vorkehrungen dürfte die SBS bei dem aktuellen Wasserpegel und noch ein paar weiteren Zentimetern auf der sicheren Seite sein. «Es ist natürlich auch ein bisschen Stolz dabei, dass wir trotz des Hochwassers weiterfahren können», so Paganini gegenüber FM1Today.

Auch wenn es ein «organisatorischer und materieller Hosenlupf» sei. Man finde immer wieder neue Lösungen und hoffe fest darauf, dass der Pegel nicht noch weiter ansteigt. Sollte jedoch noch bedeutend mehr Wasser aus dem Rhein kommen oder viele Baumstämme ins Fahrwasser gelangen, werde es für den Schiffsbetrieb punkto Sicherheit immer schwieriger, sagt der Betriebsleiter.

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veröffentlicht: 6. Juni 2024 17:10
aktualisiert: 6. Juni 2024 17:10
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