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Immer mehr Besucher: Neue Verkehrslösung für den Walensee soll her

Immer mehr Besucher: Neue Verkehrslösung für den Walensee soll her

Immer mehr Tagestouristen zieht es in die Region Walensee.
© Keystone
Ein neues Entwicklungsprojekt soll die Verkehrssituation rund um die Walenseeregion verbessern. Dieses beinhaltet aber nicht nur mehr Parkplätze, sondern auch den Vorantrieb der Digitalisierung. Noch fehlt den Initianten aber das Geld.

Es ist ein bekanntes Bild rund um den Walensee: Tagestouristen wollen einen Tag am Wasser oder in den umliegenden Bergen verbringen und suchen händeringend nach einem Parkplatz. Ein kantonsübergreifendes Entwicklungsprojekt für den Raum Walensee soll nun Abhilfe schaffen.

Mitinitiiert wurde das Projekt von Daniel Grünenfelder, CEO des Schiffsbetriebs Walensee. Ausschlaggebend für das Projekt waren unter anderem die Auswirkungen der Coronapandemie: «Während der Coronazeit gab es auffällig mehr Verkehr rund um den Walensee. Viele Tagesgäste sind mit dem Auto angereist und wollten baden oder im Murgtal wandern. Aus verkehrstechnischer Sicht sind Probleme absehbar und man könnte künftig mit der Situation überfordert sein. Es wurde klar, dass Handlungsbedarf besteht.»

«Einheimische machen Faust im Sack»

Doch nicht nur für die Touristen ist dies mühsam, auch für die Einheimischen ist die Situation unschön. «Die Einheimischen haben die Faust im Sack gemacht. Wenn Dutzende einen Parkplatz suchen und so die Strassen blockieren, konnten sie teilweise nicht mal aus der eigenen Ausfahrt herausfahren.» Deshalb ist sich Grünenfelder sicher: «Wenn kein Plan aufs Tapet kommt, haben wir nicht nur ein Verkehrs-, sondern auch ein Tourismusproblem.»

Grünenfelder betont aber, dass das Entwicklungsprojekt nicht nur neue Parkplätze schaffen soll. Die Digitalisierung in Form von Hilfsmitteln, wie einer App, welche die Besuchenden zu Rate ziehen können, um sich zu orientieren, sollen gefördert werden. Ausserdem sollen mehr Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung stehen.

Das Projekt soll gemeinde- und kantonsübergreifend gestaltet werden: «Wenn man Projekte gemeinsam entwickelt, hilft dies schlussendlich allen. Gibt es in Walenstadt grossräumige Parkmöglichkeiten, profitieren auch die anderen Gemeinden davon.»

Unterstützung aus Gemeinden und Tourismusregionen

Die Detailplanung für das Projekt steht aber noch aus. Der Grund: Die nötige Unterstützung seitens des Kantons und des Toruismusrats steht noch aus. Grünenfelder und seine Mitinitianten reichten das Projekt bereits im Januar 2022 beim St.Galler Tourismusrat ein, erhielten damals aber eine Absage. Nun wurde das Konzept überarbeitet und in einem zweiten Anlauf soll die nötige Unterstützung erlangt werden. 100'000 bis 150'000 Franken wären nötig, um professionelle Raum- und Verkehrsplaner für die Lösungsentwicklung zu engagieren.

Diesen Herbst soll ein Runder Tisch stattfinden, an welchem die Notwendigkeit für das Projekt aufgezeigt werden soll. Danach sollen der Tourismusrat und die Standortförderung mit ins Boot geholt werden. Die Gemeinden rund um den Walensee und die Tourismusregionen würden das Projekt bereits heute unterstützen.

veröffentlicht: 1. April 2022 05:38
aktualisiert: 1. April 2022 05:39
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