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Jolanda Neff nach Saison zuversichtlich – und von «gewissen Leuten» enttäuscht

Jolanda Neff nach Saison zuversichtlich – und von «gewissen Leuten» enttäuscht

Jolanda Neff blickt mit gemischten Gefühlen auf ihre Saison zurück.
© Keystone
Die Ostschweizer Mountainbikerin Jolanda Neff verabschiedete sich auf Instagram mit emotionalen Worten von ihren Fans aus der Saison. Nach der Rennaufgabe wegen eines Sturzes zeigt sie ihre sensible Seite.

Die Mountainbike-Saison endet für Jolanda Neff mit einem herben Dämpfer. Die Ostschweizer Olympiasiegerin musste das Rennen in Kanada bereits nach vier Runden aufgeben. Grund dafür waren aber nicht etwa ihre Atemprobleme, die sie gequält haben, sondern ein akkrobatischer Sturz, wie sie ihren Fans via Instagram mitteilt.

Im Post schreibt sie, dass sie nach dem Sturz einige Minuten brauchte, um sich zu orientieren. Glücklicherweise blieb sie unverletzt. Dennoch fängt sie die Kamera ein, wie sie in den Armen einer Frau liegt und sehr emotional wirkt.

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Neue Atemtechnik brauchte Zeit

Ob dahinter die Enttäuschung der vergangenen Saison steckt? Denn eigentlich schien sich kurz vor den Olympischen Spielen alles zum Besseren zu wenden. Neff fand endlich heraus, warum sie unter hoher Belastung unter Atemnot litt: Ihre Stimmbänder reagieren auf schnelle Atmung und ziehen sich wegen des Luftstroms zusammen – und schnürten ihr so förmlich die Luft ab.

Eine neue Atemtechnik sollte das Problem lösen. Die neue Technik meisterte sie aber nicht mehr rechtzeitig für die Olympischen Spielen. Das Saisonhighlight damit passé. Auch nach den Spielen klassierte sich Neff im Weltcup und an der WM ausserhalb der besten Zehn.

«Gewisse Leute» interessierten sich nur für Erfolg

Entsprechend ernüchtert zieht die St.Gallerin dann auch auf Instagram Bilanz: «Es war in vielerlei Hinsicht ein unglaublich enttäuschendes Jahr.» Zuletzt sei nicht mehr die Atmung das Problem gewesen, sondern die Beine. Viel mehr scheint sie aber die Enttäuschungen aus dem Privaten zu beschäftigen. «Wenn du nicht mehr gewinnst, behandeln dich gewisse Leute anders. Ich realisierte, dass sich manche nicht für mich als Mensch interessieren, sondern nur Teil von meinen grossen Erfolgen sein wollten. Das hat sehr wehgetan», schreibt sie.

Wer damit genau gemeint ist, das bleibt ein Rätsel. Anders sieht es mit den Unterstützern aus. Neff bedankt sich bei ihrer Familie und ihrem Freund, dem US-amerikanischen Downhill-Biker Luca Shaw, für ihren Support in der schweren Zeit.

Neff sieht es positiv

Trotz der Frust-Saison blickt Jolanda Neff zuversichtlich in die Zukunft. Sie habe ihre Atemprobleme nun im Griff und sei wieder «back on track». Sie wünsche sich nichts mehr, als dass sie nächstes Jahr wieder tolle Rennen bestreiten könne. Oder wie es Neff selbst sagt: «Ich fühle mich, als hätte ich das nächste Level bei Mario Kart freigeschaltet.»

veröffentlicht: 8. Oktober 2024 15:41
aktualisiert: 8. Oktober 2024 15:41
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