Kunst ohne Konsequenzen: Stadt erlaubt Sprayereien im Skatepark
Für Rapperswiler Sprayerinnen und Sprayer gibt es eine gute Nachricht. Sie dürfen in der Rosenstadt auf dem Areal der Skateanlage Stampf die Wände legal verzieren. Dies teilt die Stadt Rapperswil-Jona am Montag mit.
Wunsch der Jugendlichen geht in Erfüllung
Die Stadt reagiert damit auf ein Bedürfnis der Jugendlichen und Kinder in der Stadt, wie Claudia Taverna, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, erklärt: «Der Wunsch nach legalen Flächen wurde in letzter Zeit öfters an mich herangetragen.» Laut Taverna sei es wichtig, dass es eine Möglichkeit für diese Kunstform gebe, ohne dass die Jugendlichen mit dem Gesetz in Konflikt kommen müssen. Der Skatepark sei laut Taverna eine ideale Lösung, da an diesem Ort bereits jetzt gesprayt wurde – aber halt noch illegal.
Doch auch wenn im Skatepark jetzt legal gesprayt werden darf, gebe es dennoch Regeln, an die sich die Dosenvirtuosen halten müssen. So dürfe nur auf die Betonflächen und Wände der Rampen gesprayt werden. Die Werke dürfen aber nicht rassistisch, sexistisch oder obszön sein und keine Personen des öffentlichen Lebens verunglimpfen. Zudem müssen die Dosen fachgerecht entsorgt werden. Dafür wurden extra eine Entsorgungsmöglichkeit bereitgestellt. Auch der genaue Verhaltenskodex ist auf einer Tafel im Skatepark festgehalten.
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Pilotprojekt soll Erfahrung mit Sprayern bringen
Registrieren oder anmelden müssen sich die Sprayer nicht, sondern dürfen einfach nach Lust und Laune vorbeigehen. Taverna erhofft sich nun, dass im Skatepark schöne Werke entstehen, und nicht einfach nur «getaggt» wird. Sie weiss aber auch: «Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Aber wir hoffen schon, dass es schöne, grosse Pieces gibt. Und etwas ist auch noch wichtig: Graffiti ist eine vergängliche Kunstform. Also was heute noch da ist, kann morgen bereits wieder übermalt sein. Das gehört dazu.»
Beim Projekt handelt es sich um ein Pilotprojekt. Dieses sei laut Taverna aber nicht zeitlich beschränkt, sondern man wolle damit Erfahrungen im Umgang mit den Sprayerinnen und Sprayern sammeln. Denn die Szene sei – auch aufgrund der Illegalität – nicht sehr zugänglich. Die Jugendbeauftragte erhofft sich dadurch nämlich, mit den Künstlerinnen und Künstlern in den Dialog zu treten, um auch allfällige Angebote für Jugendliche daraus zu schaffen. Zudem könnten weitere Flächen in der Stadt für das legale Sprayen freigegeben werden.
Die Kinder- und Jugendbeauftragte hält aber auch fest, dass das Sprayen ausserhalb des Skateparks weiterhin nicht gestattet ist.
Hier kannst du bereits legal sprühen
Obwohl das Angebot in Rapperswil-Jona neu ist, gibt es im FM1-Land bereit s etliche Orte, an denen du legal auf Wände sprühen darfst. Wo das möglich ist, siehst du hier.