Ostschweiz
St. Gallen

Mit einer Petition: SVP Schmerikon sagt dem «Genderwahn» den Kampf an

SVP Schmerikon sagt dem «Genderwahn» den Kampf an

Quelle: TVO

Die SVP Schmerikon stört sich am Genderstern und will den angeblichen «Genderwahn» im Kanton St.Gallen stoppen. Richten soll es eine Petition, welche die Behörden zum Umdenken bewegen soll.

«Kein Genderwahn im Kanton St.Gallen». Mit dieser Petition will Mihajlo Mrakic, SVP-Gemeinderat in Schmerikon, Sonderzeichen wie den Genderstern oder den Doppelpunkt aus dem Wortschatz der St.Galler Schulen und Behörden streichen. «In der Petition geht es darum, dass wir eine korrekte und intakte deutsche Sprache erhalten können», erklärt er gegenüber TVO.

Es ist nicht das erste Mal, dass jemand von der SVP in Schmerikon gegen Sonderzeichen kämpft. Bereits im Juni 2023 hat die Partei erfolgreich für ein Verbot des Gendersterns in der gesamten Gemeinde Schmerikon gekämpft. Jetzt soll dieses Verbot also auf den gesamten Kanton St.Gallen ausgeweitet werden.

«Ich halte nichts von dieser Petition»

Dieses Vorhaben stösst im politisch linken Lager, wenig erstaunlich, auf Gegenwind. «Ich halte nichts von dieser Petition», meint Susann Helbling, Co-Präsidentin der SP Rapperswil-Jona dazu. Und ergänzt: «Das macht mich auch etwas hässig.» Für die Politikerin ist die Petition vor allem «unnötige Propaganda». Sie dürfte sich dabei auf die Kandidatur von Mihajlo Mrakic beziehen, der in den St.Galler Kantonsrat will. Seine Kandidatur für die Wahlen im März steht bereits.

Die Region ist sich uneins

Natürlich ist die SVP-Petition auch innerhalb der Gemeinde, sprich unter der Bevölkerung der Region, Gesprächsthema. Für Sandra Pizzo aus Jona ist klar: «Das mit dem Gender wird immer übertriebener. Man weiss einfach nicht: Was darf man? Was darf man nicht?» «Jeder soll das so machen, wie er will», entgegnet Heinz Diezi aus Gommiswald. Und: «Mir persönlich ist es egal, ich schreibe zum Beispiel jeweils ‹Studenten› und nicht ‹Studentinnen›», meint Emanuel Scherer aus Uznach dazu.

Nichts mit Propaganda-Aktion

Von einer angeblichen Propaganda-Aktion will Mrakic indes nichts wissen. Der Gemeinderat erklärt gegenüber TVO: «Wissen sie, ich betreibe nicht per se Wahlkampf, sondern ich trage auch in meinem Wahlkampf Anliegen vor, die mir wichtig sind. Die werde ich auch weiter verfolgen, wenn keine Wahlen anstehen.»

Die Petition von Mihajlo Mrakic ist für den Kanton nicht bindend. Die Sammelfrist läuft noch bis Ende April. Und vielleicht zeigt sich in rund anderthalb Monaten ja, ob und in welchem Ausmass das Gender-Thema im Kanton St.Gallen wirklich bewegt.

veröffentlicht: 13. Februar 2024 22:07
aktualisiert: 13. Februar 2024 22:07
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