Ostschweiz
St. Gallen

Nach heftigem Widerstand: Asylzentrum in Ebnat-Kappel bereitet keine Probleme

Nach heftigem Widerstand: Asylzentrum bereitet keine Probleme

Quelle: TVO

Das Asylzentrum Wier in Ebnat-Kappel stiess Anfang Jahr auf massiven Widerstand. Dies vor allem, weil die Bevölkerung von den Behörden gar nicht erst gefragt wurde. Nun zeigt sich aber: Die Befürchtungen sind nicht eingetreten.

Anfang Jahr zogen die ersten Geflüchteten ins Asylzentrum Wier in Ebnat-Kappel. Der Aufschrei in der Gemeinde war riesig gewesen. Zu reden gab hauptsächlich, dass die Gemeinde in Eigenregie entschieden und die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen gestellt hatte. Obwohl die Gemeinde diese Kompetenz besitzt, ging es am Infoanlass hoch zu und her, die Meinungen im Saal waren gespalten.

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Doch, wie ist die Situation ein halbes Jahr später? Sie ist ruhig, wie eine Umfrage von TVO im Dorf zeigt. Es sei ruhig, die jungen Flüchtlinge störten niemanden, sie seien freundlich und würden auch schon Schweizerdeutsch sprechen. Von Vorfällen berichtet niemand.

Auch bei der SVP hat man laut Lukas Huber, St.Galler SVP-Kantonsrat, keine Kenntnis davon, dass die jungen Geflüchteten Probleme verursachen würden. Doch für ihn ist dies nicht erfreulich, sondern das Erwartbare.

Bei der Gemeinde ist man immer noch vom Entscheid überzeugt. «Nach einem halben Jahr hat es sich schon fast etabliert. Auch die Bevölkerung scheint es akzeptiert zu haben», erklärt Jon Fadri Huder, Gemeindepräsident von Ebnat-Kappel, gegenüber TVO. Er besuche die Unterkunft regelmässig und habe einen relativ engen Kontakt zu den Asylsuchenden. «Es ist interessant zu sehen, wie motiviert die Jugendlichen sind und wie sie lernen möchten», sagt Huder. Die jungen Menschen wollten ihre Chance nutzen.

(mma)

veröffentlicht: 5. Juli 2024 20:33
aktualisiert: 5. Juli 2024 20:33
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