Ostschweiz
St. Gallen

Nach tödlicher Unfallserie auf H16 bei Wattwil und der H8: Leitpoller werden aufgestellt

Nach tödlicher Unfallserie im Toggenburg: Leitpoller werden aufgestellt

Im August ist es auf der Umfahrungsstrasse H16 auf Höhe Bazenheid zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, bei dem zwei Menschen noch vor Ort und eine dritte Person im Spital verstorben sind.
© BRK News
Nach mehreren tödlichen Unfällen auf der Umfahrungsstrasse H16 und der Rickenstrasse H8 in diesem Jahr, setzt der Kanton seine Pläne für mehr Sicherheit in die Tat um. Ab Montag, 11. November, kommt es deshalb zu punktuellen Nachtsperrungen der Umfahrungen.

Über 20 Unfälle hat es auf der H16 und der Rickenstrasse H8 seit Anfang Jahr gegeben. Bei sechs davon kamen insgesamt zehn Menschen ums Leben, zahlreiche Personen zogen sich Verletzungen zu. Um die Sicherheit auf den Toggenburger Umfahrungsstrassen zu erhöhen, installieren die Strassenkreisinspektorate Wattwil und Gossau nun Leitpoller auf der Mittellinie. Diese dienen als optische Trennung zwischen den Gegenfahrspuren. Sie würden die Aufmerksamkeit der Autofahrenden erhöhen und so zur Sicherheit beitragen.

Arbeiten bis im Frühjahr 2025

Ab dem 11. November startet die Installation, was laut Mitteilung des Kantons St.Gallen Nachtsperrungen zu gewissen Zeiten mit sich bringt.

Die voraussichtlichen Sperrungen sind jeweils von 19.15 bis 5 Uhr in folgenden Nächten:

  • Umfahrung Bazenheid (Abschnitt Cholberg bis Bräägg)
    Montagabend, 11. November bis Mittwochmorgen, 13. November
  • Umfahrung Bütschwil (Abschnitt Engi bis Dietfurt)
    Montagabend, 18. November bis Mittwochmorgen, 20. November
  • Umfahrung Lichtensteig
    Mittwochabend, 20. November bis Freitagmorgen, 22. November
  • Umfahrung Wattwil (1. Etappe: Flooz bis Brendi)
    Freitagabend, 22. November bis Samstagmorgen, 23. November

Der Einbau der Leitpoller auf der 2. Etappe Umfahrung Wattwil bis Ebnat-Kappel soll im Frühjahr 2025 stattfinden. Zudem weist der Kanton daraufhin, dass die Arbeiten witterungsabhängig sind und bei ungünstigem Wetter verschoben werden.

Begleitet werden die physischen Massnahmen von der Sensibilisierungskampagne «AppGelenkt» Diese soll Autofahrende dazu animieren, sich beim Fahren nicht ablenken zu lassen. Auf Bildschirmen an den Toggenburger Tankstellen sowie in den Sozialen Medien wird in einem Kurzvideo auf die Gefahren durch Ablenkung während des Autofahrens hingewiesen.

Leitbaken vom Tisch

Die Massnahmen wurden im Rahmen einer Arbeitsgruppe erarbeitet, die im August von Regierungspräsidentin Susanne Hartmann ins Leben gerufen wurde. Die Gruppe setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Bau- und Umweltdepartements und der Kantonspolizei St.Gallen zusammen. Bei der Präsentation der Massnahmen im September durch die St.Galler Behörden war noch von sogenannten Leitbacken die Rede. In Versuchen in den letzten Wochen mit verschiedenen Modellen von Leitbaken- und poller hätte sich laut Kanton jedoch ergeben, dass sich die runden Poller deutlich besser eignen. Sie seien schmaler und stabiler als Baken, was die Schneeräumung im Winter vereinfache.

Der Kanton stellte im September die Massnahmen auf der Umfahrungsstrasse im Toggenburg vor:

Quelle: TVO

Mitte Mai lehnte die Regierung Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit noch ab. Wie sie in einer Antwort auf einen Vorstoss im Kantonsrat damals begründete, biete eine Mittelleitplanke zwar den besten Schutz vor Frontalkollisionen, allerdings bringe diese bauliche Massnahme auch Probleme mit sich. So würde eine Mittelleitplanke etwa verunmöglichen, dass bei einem Unfall die Gegenfahrbahn mitbenutzt wird. Zudem erschwere sie den Unterhalt der Strasse, vor allem im Winterdienst.

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veröffentlicht: 4. November 2024 11:22
aktualisiert: 4. November 2024 11:38
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