Ostschweiz
St. Gallen

Neuer Bushof in Gossau schon wieder durch Einsprache blockiert

Seit über zehn Jahren will Gossau einen neuen Bushof – es will einfach nicht klappen

So soll der Bushof Gossau dereinst aussehen.
© pd
Das Projekt steht unter keinem guten Stern. Immer wieder sorgten Einsprachen für Verzögerungen. Auch der neuste Versuch des Stadtrats stösst auf Widerstand.

Der neue Bushof in Gossau wird zu einer nicht enden wollenden Geschichte. Das Ziel der Stadt ist es, mit der Neugestaltung die Verbindungen zwischen Zug und Bus besser aufeinander abzustimmen sowie den Bahnhofplatz für Fussgängerinnen und Velofahrer einladender zu gestalten. Denn gerade zu Stosszeiten ist die Situation unübersichtlich, da für die wartenden Pendler nicht genügend Platz vorhanden ist.

Mehrere Versuche, ein Projekt umzusetzen, scheiterten aber. Bereits 2012 wurde ein erster Entwurf gestoppt. Vier Jahre später genehmigte das Stadtparlament den Kredit über 3,8 Millionen Franken für einen neuen Bushof zwar, aufgrund von Einsprachen zog der Stadtrat danach das Projekt aber zur Überarbeitung zurück.

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Wieder mehrere Einsprachen

Bei seinem dritten Versuch wollte der Stadtrat dann alles besser machen. Er lancierte ein Mitwirkungsverfahren und präsentierte Anfang 2023 seinen neusten Vorschlag. Bereits damals ahnte die Gossauer Stadtregierung, dass auch dies wenig nützen würde. «Der Stadtrat wäre überrascht, wenn gegen das Projekt keine Einsprache erhoben wird», wurde er im «St.Galler Tagblatt» zitiert. Und diese Vorahnung sollte sich bestätigen. Erneut wurde das Projekt öffentlich aufgelegt. Und erneut folgten Einsprachen.

Zwei der vier Einsprachen konnten beseitigt werden, zwei hat der Stadtrat abgelehnt. Daraufhin sah es plötzlich so aus, als würde es mit dem Bushof doch endlich vorwärtsgehen. Am 17. Juli 2024 genehmigte das kantonale Tiefbauamt das Projekt. Die Bagger fahren am Gossauer Bahnhof aber trotzdem noch lange nicht auf, wie sich nun zeigt.

Eine Ende ist nicht absehbar

Gegen die Genehmigung des kantonalen Tiefbauamts wurde ein Rekurs eingelegt, wie die Stadt Gossau mitteilt. Damit sei das Projekt wieder blockiert. Die Stadt stehe mit dem Rekurrenten in Kontakt und suche weiterhin nach einer Lösung auf dem Verhandlungsweg. Eine Einigung mit dem Einsprecher, der in der Nachbarschaft des Bahnhofs wohnt, wäre für die Stadt – vor allem aus zeitlicher Sicht – wohl die beste Lösung.

Denn kommt es nicht dazu, muss das Baudepartement des Kantons über den Rekurs entscheiden. Ein Verfahren, das in aller Regel viel Zeit in Anspruch nimmt und dessen Ausgang ungewiss ist. Zudem könnte ein Entscheid auch an die nächsthöhere Instanz weitergezogen werden. Die schier unendliche Geschichte des neuen Bushofs in Gossau könnte also noch lange dauern.

veröffentlicht: 18. September 2024 14:30
aktualisiert: 18. September 2024 15:24
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