Ostschweiz
St. Gallen

Neuer Fischrechen soll Fische im Toggenburg schützen

Neuer Rechen im Kraftwerk Herrentöbeli schützt Fische vor Turbine

Quelle: tvo

Für Fische sind Flusskraftwerke eine Todesfalle. Auf ihrer Wanderung geraten die Tiere in die Turbine und werden schwer oder gar tödlich verletzt. Ein neues System soll die Fische nun besser schützen. Getestet wird es in Kraftwerk Herrentöbeli in Krummenau.

Die Wasserkraftwerke der Schweiz müssen tagtäglich den Spagat zwischen Effizienz und Tierschutz meistern. Bisher hat man versucht, die Fische mit Gittern von der Turbine fernzuhalten. Das funktioniere aber nur mässig, wie Ralph Egeter von den St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerken (SAK) erklärt. Denn je nach Stabbreite könne es immer noch passieren, dass Fische in die Turbinen gelangen.

Rechen soll Fische umleiten

Aus diesem Grund hat die ETH Zürich einen neuen Fischleitrechen entwickelt. Dieser wird nun mit den SAK beim Kraftwerk Herrentöbeli in Krummenau getestet. Der neue Rechen erzeugt selbst eine Strömung, die die Fische an den Gefahrenzonen vorbeileiten soll.

Der neue Rechen habe einen grossen Vorteil. Er sei weniger wartungsintensiv, da er weniger verstopfe, erklärt Robert Boes, Direktor Hydrologie und Glaziologie der ETH Zürich.

Bund zahlt mit

Das Projekt hat Pilotcharakter und wird auch vom Bund mit über acht Millionen Franken finanziell unterstützt. Das Bundesamt für Umwelt teilt mit, dass der Test wichtige Erkenntnisse für die Sanierung des Fischabstiegs liefere.

(red.)

veröffentlicht: 18. Mai 2022 20:14
aktualisiert: 18. Mai 2022 20:40
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