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St. Gallen

Rheintaler Salafist Emir Tahirovic kämpft gegen Landesverweis

Rheintaler Salafist kämpft gegen Landesverweis

Quelle: TVO

Seit Jahren hält Emir Tahirovic die Gerichte auf Trab. Der strenggläubige bosnische Muslim stellt die Scharia über die Schulordnung. Nun muss er sich unter anderem wegen Sozialversicherungsbetrug vor Gericht verantworten.

Sozialhilfebetrug, unrechtmässigen Bezug von Leistungen einer Sozialversicherung oder der Sozialhilfe, mehrfache Verletzung der Erziehungs- und Fürsorgepflichten sowie Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen: Die Liste der Vorwürfe gegen Emir Tahirovic ist lang.

Am Mittwoch muss er sich dafür vor Gericht verantworten. Es droht ihm ein Landesverweis für zehn Jahre und eine unbedingte Gefängnisstrafe von einem Jahr.

Immer wieder vor Gericht

Bereits früher lag Tahirovic wiederholt mit dem Schweizer Gesetz im Klinsch. Oft war dafür seine Auslegung des Islams verantwortlich. So erkämpfte er 2015 vor dem Bundesgericht, dass seine Tochter im Schulunterricht ein Kopftuch tragen durfte. Die Schule von St.Margrethen hatte dies zuvor verboten.

2016 war sein Kampf vor Gericht weniger erfolgreich. Tahirovic wurde zu einer Busse von 4000 Franken verurteilt, weil er sich geweigert hatte, seine Tochter in den obligatorischen Sport- und Schwimmunterricht sowie ins Skilager zu schicken. Zudem liess er seinen Sohn nicht am weihnachtlichen Singspiel teilnehmen.

Berufungsprozess am Mittwoch

Die nächste Verurteilung liess nicht lange auf sich warten. 2021 sprach das Rheintaler Kreisgericht ihn und seine Ehefrau schuldig, wegen unrechtmässigem Sozialhilfebezug sowie mehrfacher Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflichten.

Dagegen legten Tahirovic und seine Frau Berufung ein. Am Mittwoch wird der Fall nun vor dem Kantonsgericht St.Gallen verhandelt.

Im Video oben siehst du, was SVP-Politiker Mike Egger sowie Islamkritikerin Saida Keller-Messahli zum bevorstehenden Prozess sagen.

(red.)

veröffentlicht: 16. Juli 2024 19:15
aktualisiert: 16. Juli 2024 19:15
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