Ostschweiz
St. Gallen

Wegen Vergewaltigungsvorwurf: Hausdurchsuchung an der Christlichen Schule Linth

Wegen Vergewaltigungsvorwurf: Hausdurchsuchung an der Christlichen Schule Linth

An der CSL, der ehemaligen «Domino Servite», kam es anfangs Monat zu einer Hausdurchsuchung. (Archivbild)
© St.Galler Tagblatt/Tobias Garcia
Die ehemalige Domino Servite Schule Hof Oberkirch geriet im vergangenen Herbst aufgrund eines DOK-Films in die Schlagzeilen. Schülerinnen und Schüler sollen bis 2002 misshandelt worden sein. Nun gibt es erneute Schlagzeilen. Die Schule wurde augrund eines Vergewaltigungsvorwurfs durchsucht.

Im Format «DOK» des SRF erhoben ehemalige Schützlinge der evangelikalen Privatschule «Domino Servite», die heute «Christliche Schule Linth» heisst, im vergangenen Herbst schwere Vorwürfe. Sie berichteten von systematischen Schlägen mit Gürteln, psychischer Gewalt und Ausgrenzung nach einer Vergewaltigung unter Schülern.

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Vorfall betrifft keine aktuellen Angestellten

Wie das «Regionaljournal Ostschweiz» berichtet, sei es am 12. September zu einer Hausdurchsung bei der CSL gekommen. Die Schule bestätigt dies auf ihrer Webseite. Dort heisst es, die Durchsuchung «erfolgte im Rahmen einer Ermittlung wegen des Verdachts einer Vergewaltigung, beziehungsweise sexueller Handlungen an Kindern, gegen eine ehemalige Lehrperson».

Der Verdacht beziehe sich auf Vorkommnisse Ende der 90er bis Anfang der 2000er Jahre. Die Schule und ihre heutigen Lehrpersonen seien in dem Ermittlungsverfahren nicht als Beschuldigte, sondern als Zeugen geführt. Zudem kooperiere die Schule voll und ganz mit den Behörden.

Akten teilweise versiegelt

Bei der Hausdurchsuchung an der Schule wurden von den Ermittlern Akten mitgenommen. Teile der Dokumente liess die Schule versiegeln. Das bedeutet, dass die Strafuntersuchungsbehörden die Akten erst auswerten darf, wenn in einem Entsiegelungsverfahren festgestellt wird, dass die Unterlagen für die Untersuchung notwendig sind.

Markus Baumgartner, Mediensprecher der Schule, erklärt gegenüber dem Regionaljournal den Grund dafür: «Die Akten wurden aus Personenschutzgründen versiegelt.» Denn die Akten können sensible Daten von Schülerinnen und Schülern, Ehemaligen und Lehrpersonen enthalten.

Dass sichergestellte Akten versiegelt werden, ist keine Seltenheit, wie die St.Galler Staatsanwaltschaft gegenüber dem Regionaljournal erklärt. Nach der Versiegelung habe man 20 Tage Zeit, um eben so ein Entsiegelungsgesuch beim kantonalen Zwangsmassnahmengericht einzureichen. Das Gericht entscheidet dann über das Gesuch. Ob und in welchem Umfang die Behörden die Akten verwenden dürfen, wird sich also zeigen.

veröffentlicht: 25. September 2024 10:17
aktualisiert: 25. September 2024 10:17
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