Rotterdams Polizei hatte «konkreten» Hinweis auf Anschlagsplan
Dies hätten gemeldet, dass «ein Attentat an diesem Tag, an diesem Ort und auf diese Band verübt werden» sollte, sagte Rotterdams Polizeichef Frank Paauw am Donnerstag vor den Medien. Der Auftritt der Band in der Hafenstadt war nach der Terrorwarnung aus Spanien abgesagt worden.
Der Club «Maassilo», wo das Konzert stattfinden sollte, wurde geräumt. Die Mitglieder der kalifornischen Band waren unter Polizeischutz und mit schusssicheren Westen aus dem Konzertsaal gebracht worden. Die Musiker betonten, dass der Name der Band nichts mit religiösen Inhalten zu tun habe.
In der Nacht zum Donnerstag wurde in der südlichen Region Brabant ein 22-jähriger Verdächtiger festgenommen. Bereits am Mittwochabend war in der Nähe des Veranstaltungsorts ein weisser Lieferwagen mit spanischen Kennzeichen gestoppt worden.
In dem Wagen wurden mehrere Gasflaschen gefunden. Der spanische Fahrer, der laut Polizei offenbar unter Alkoholeinfluss stand, wurde festgenommen. Der Handwerker sollte am Donnerstag erneut befragt werden.
Die niederländischen Ermittler gehen aber derzeit davon aus, dass er mit den Anschlagsplänen nichts zu tun hat. Auch die Polizei in Spanien sieht dafür keine Hinweise.
Bei dem Mann soll es sich um einen Handwerker handeln. Die in dem Wagen gefundenen Gasflaschen seien offenbar für den Eigengebrauch des Mannes gewesen, meldete die spanische Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf spanische Anti-Terror-Ermittler.
Der Vorfall in Rotterdam ereignete sich knapp eine Woche nach den Anschlägen in Spanien, bei denen 15 Personen getötet und mehr als 120 weitere verletzt wurden. Die spanischen Behörden verfolgen bei ihren Ermittlungen auch Spuren ins Ausland.
Bei den Anschlägen in Barcelona und Cambrils war unter anderem ein weisser Lieferwagen zum Einsatz gekommen. In einem von der Terrorzelle genutzten Haus südlich von Barcelona wurden Materialien zum Bombenbau und dutzende Gasflaschen entdeckt.