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Ukraine zieht ESC-Kandidatin zurück

Ukraine zieht ESC-Kandidatin zurück

Die Sängerin Anna Korsun, alias Maruv, wird die Ukraine doch nicht am ESC 2019 vertreten. (Archivbild)
© KEYSTONE/AP/VLADIMIR DONSOV
Der Eurovision Song Contest (ESC) wird erneut vom Konflikt der Ukraine mit Russland überlagert. Überraschend wird die Ukraine beim diesjährigen Wettbewerb nicht von der Sängerin Maruv vertreten.

Dies, obwohl die 27-Jährige am Samstag den Vorentscheid für sich entschieden hatte. Wie am Montag bekannt wurde, konnten sich die Sängerin und der ukrainische Sender UA PBC nicht darauf einigen, wie sie die Rolle als Repräsentantin des Landes ausfüllen soll.

Der Sender warf Maruv, die mit ihrem richtigen Namen Anna Korsun heisst, vor, den Wettbewerb zu politisieren. So weigere sie sich, als «Kulturbotschafterin der Ukraine» und «Sprachrohr der öffentlichen Meinung der Ukraine» aufzutreten, erklärte der Sender.

Dagegen sagte die Sängerin, sie sei nicht bereit, sich politisch einspannen zu lassen. «Ich bin Musikerin und kein Werkzeug im politischen Spiel», erklärte sie auf Instagram. Nach ihren Angaben untersagte ihr der Vertrag auch Auftritte in Russland, obwohl für April mehrere Konzerte in Moskau geplant waren. Doch sei dies nicht der Hauptgrund für ihre Ablehnung des Vertrags gewesen.

Vize-Regierungschef Wjatscheslaw Kirilenko warf Russland vor, hinter dem Streit zu stehen. Eine Künstlerin, die in dem Staat auftrete, der die Ukraine angegriffen habe, die das auch in Zukunft tun wolle und darin nichts Unrechtes erkennen wolle, «kann die Ukraine nicht vertreten», erklärte er auf Twitter. Wer nun an ihrer Stelle im Mai in Israel antreten wird, war zunächst unklar.

Vor zwei Jahren hatte die Ukraine schon einmal als Gastgeberland des ESC für einen Eklat gesorgt, als sie der russischen Kandidatin Julia Samoilowa die Einreise verweigerte, weil diese 2015 ein Konzert auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel gegeben hatte. Daraufhin verzichtete Russland auf seine Teilnahme.

veröffentlicht: 26. Februar 2019 04:53
aktualisiert: 26. Februar 2019 06:30