Zürichs Opernhaus ab 2021 mit neuem Generalmusikdirektor
Der Rücktritt von Luisi erfolge in gegenseitigem Einverständnis, heisst es in einer Mitteilung. Als «grosse Künstlerpersönlichkeit» und «engagierter GMD» habe Luisi das Opernhaus Zürich mitgeprägt, lässt sich Markus Notter, Präsident des Verwaltungsrats des Opernhauses, zitieren.
Luisi werde sich ab 2021 neuen Aufgaben widmen. Über diesen Zeitpunkt hinaus wird er dem Opernhaus weiterhin als Gastdirigent verbunden bleiben, wie Opernhaus-Intendant Andreas Homoki zitiert wird.
Luisis Nachfolger Noseda ist in Zürich kein Unbekannter: Im letzten Jahr verantwortete er am Pult der Philharmonia Zürich bereits als musikalischer Leiter die Neuproduktion «Der feurige Engel» von Sergej Prokofjew und die Wiederaufnahme der Oper «Macbeth» von Giuseppe Verdi.
Der 55-jährige italienische Dirigent hat Klavier, Komposition und Dirigieren am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand studiert. Derzeit ist er Musikdirektor beim National Symphony Orchestra in Washington und arbeitet darüber hinaus weltweit mit Opernhäusern und Orchestern zusammen: Er ist Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra, und er dirigiert unter anderem an der Scala in Mailand oder an der Metropolitan Opera in New York. Eine längjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Sängerin Anna Netrebko.
Noseda dirigiert ein breites französisches, italienisches und russisches Repertoire. Für Zürich kündigt er im Communiqué an, dieses Opernrepertoire mit den Werken deutscher Komponisten ergänzen zu wollen.
Das Opernhaus teilte weiter mit, dass der Intendant Andreas Homoki und der Balletdirektor Christian Spuck ihre jeweiligen Verträge bis 2025 verlängert haben. Beide prägen seit 2012 das künstlerische Profil des Opernhauses.
Intendant Homoki und GMD Noseda werden als erste gemeinsame Arbeit den «Ring des Nibelungen» von Richard Wagner interpretieren. Der Zyklus aus den vier Opern «Das Rheingold», «Die Walküre», «Siegfried» und «Götterdämmerung» wird damit zum achten Mal am Opernhaus in Zürich inszeniert.
Erstmals hat das Zürcher Opernhaus diesen Zyklus in den Jahren von 1891 bis 1897 gezeigt - 15 Jahre nach der Uraufführung in Bayreuth unter der Leitung des Komponisten. Mit einer Aufführungsdauer von rund 16 Stunden und einer monumentalen Besetzung von über 100 Orchestermusikern und 34 Solosängerinnen und -sängern ist der «Ring» eines der umfangreichsten Bühnenwerke überhaupt.