Ostschweiz
St. Gallen

Der Stadt St.Gallen fehlt das Geld – jetzt müssen die Kinder um ihr Skilager bangen

Der Stadt St.Gallen fehlt das Geld – jetzt müssen die Kinder um ihr Skilager bangen

Müssen die Schulen der Stadt St.Gallen bald auf die Durchführung von Skilagern verzichten?
© Skiclub Rothrist
Im Budget 2025 weist die Stadt ein Defizit von 27 Millionen Franken aus. Auch in den folgenden Jahren rechnet die Stadt mit negativen Ergebnissen im Finanzhaushalt. Deshalb wird jetzt der Rotstift angesetzt. Gespart werden soll unter anderem auch bei schulischen Sonderwochen.

Die Stadt St.Gallen kämpft gegen ein strukturelles Defizit. Will heissen: Die Ausgaben steigen, die Einnahmen können damit jedoch nicht mithalten. So resultiert Jahr für Jahr ein Defizit.

Ein unbefriedigender Zustand, der einer Lösung bedarf. Um die Finanzen wieder ins Lot zu bringen, setzt der Stadtrat den Rotstift an. Wiederkehrende Ausgaben sollen reduziert oder gestrichen werden und damit das Minus zumindest schmälern.

Bisherige Bemühungen blieben allerdings ein Tropfen auf dem heissen Stein. Mit den bereits beschlossenen Massnahmen konnte erst etwas über die Hälfte der angestrebten Einsparungen von 25 Millionen Franken erreicht werden.

Wohl auch deshalb schreckt der Stadtrat nun auch vor unpopulären Massnahmen nicht mehr zurück, wie aus dem Budget 2025 hervorgeht. Gespart werden soll auf Kosten der Schülerinnen und Schüler.

400'000 Franken pro Jahr sollen gespart werden

Gestrichene Freifächer, altes Mobiliar, das nicht ersetzt werden soll, weniger Logopädie-Fachpersonen. Das sind nur einige der Massnahmen, mit denen die Stadt in den Schulen Geld sparen will.

Auch die Skilager bleiben nicht verschont. Ab dem nächsten Schuljahr soll es gemäss dem Willen des Stadtrats weniger Schullager sowie weniger besondere Veranstaltungen wie Schulreisen und Projektwochen geben. So sollen jährlich rund 400'000 Franken eingespart werden.

Stadtrat gibt sich wortkarg

Ob und wie viele Skilager und Sommerlager wegfallen und welche weiteren Projektwochen betroffen sein könnten, dazu will sich der Stadtrat nicht äussern. Der Stadtrat habe entschieden, dass von Seiten der Stadt bis zur Budgetdebatte im Parlament vom 3. Dezember zu einzelnen Massnahmen keine Stellung genommen wird, heisst es auf eine entsprechende Anfrage.

Spätestens dann wird er sich aber zu seinen Beweggründen äussern müssen. Ob das Stadtparlament der Idee des Stadtrats folgt und auf Kosten der Kinder sparen will, bleibt abzuwarten.

Dass dies zumindest nicht im Sinne des Kantons wäre, steht fest. Dieser betont die Wichtigkeit von Sonderwochen und Lagern. Dies seien für Schülerinnen und Schüler unvergessliche Erlebnisse und bildeten Höhepunkte im Schulleben, heisst es auf der Seite des Kantons. Zudem könnten in Lagern fächerübergreifende Projekte besser verwirklicht werden als im Schulalltag.

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veröffentlicht: 27. Oktober 2024 07:42
aktualisiert: 27. Oktober 2024 07:42
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