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«Habe Bock drauf»: FCSG-Görtler heiss auf den Trabzon-Hexenkessel

«Habe Bock drauf»: FCSG-Görtler heiss auf den Trabzon-Hexenkessel

Quelle: TVO/Sven Lenzi/FM1Today/Marija Lepir

Für den FC St.Gallen geht es am Donnerstag um nicht weniger als den Einzug in den Liga-Modus der Conference League. Vor dem Spiel wirkt FCSG-Captain Lukas Görtler auffallend locker – und wünscht sich gar den zahlreich angekündigten türkischen «Hexenkessel».

Statistiken verraten: Die Espen sind gut im Schuss, haben wettbewerbsübergreifend erst zwei Spiele in der laufenden Saison verloren.

Einziger Wehrmutstropfen: Jordi Quintillà und Isaac Schmidt sind angeschlagen. Noch steht nicht fest, ob die beiden Leistungsträger am Donnerstag einsatzbereit sind.

«Bei uns bleiben»

Die Gallusstädter wollen, wie bereits im Hinspiel, offensiv spielen, mutig sein. So zumindest der Plan von Cheftrainer Enrico Maassen vor der Partie. Und: «Es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir müssen bei uns bleiben, auf uns schauen», erklärt der 40-jährige Deutsche weiter.

Die Faber-Liegestütze im Flugzeug

«Ich habe Bock drauf», sagt Captain Lukas Görtler nach der Medienkonferenz in Trabzon. Das passt zum grün-weissen Gesamtgefüge.

Die Stimmung im grün-weissen Team ist keinesfalls angespannt oder komisch. Im Gegenteil. Man ist zu Spässen aufgelegt, gut drauf. Symptomatisch: Aussenverteidiger Konrad Faber macht kurzerhand Liegestützen auf der Reise in die Türkei, geschätzt wohl über Serbien. Es war eine Bestrafung, weil er in einem Videospiel den Kürzeren gezogen hat.

Trabzonspor-Torflaute dauert an

«Wenn wir auf den Kaderwert sehen, sind wir Aussenseiter», sagt Espen-Cheftrainer Maassen, aber tritt zugleich auf die Euphoriebremse. Der Blick auf "transfermarkt.ch" zeigt: Alle Trabzonspor-Spieler werden zusammen auf etwa 90 Millionen Euro geschätzt, die St.Galler lediglich auf deren rund 23.

Wäre da nur nicht die augenscheinliche Trabzonspor-Torflaute. Die Türken sind zuletzt vier Spiele ohne eigenes Tor geblieben. Meistertrainer Abdullah Avci steht unter Druck, zuletzt wurden Kaderverstärkungen vehement von allen Seiten gefordert.

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Fussballtempel «Papara Park»

Es herrscht also Unruhe im Lager, der Baum brennt bei den Türken. Etwa so wie der «Papara Park» an Spieltagen. Im Stadion herrscht während des Abschlusstrainings vom Mittwoch eine drückende, fast schon erschlagende Hitze. Trotzdem löst dieser wahrhaftige Fussballtempel Vorfreude aus.

Eine magische Nacht stellt man sich vor, wenn man darin steht, auf umlaufend doppelstöckigen Rängen werden am Donnerstag mehr als 40'000 Zuschauende erwartet. Lauthals schreiend, versteht sich.

YB machts vor

Und dennoch: Die Young Boys zeigen, wie es gehen könnte, wie man sich gegen eine türkische Mannschaft durchsetzen kann. Die Berner qualifizieren sich am Dienstag gegen Galatasaray für die Champions League.

Man kann sich den Hexenkessel nur zu gut vorstellen, den es mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auch im Spiel des FC St.Gallen geben wird. Alle Zutaten dafür sind angerichtet. Und so verbleibe ich mit FCSG-Captain Lukas Görtler, der sagt: «Hoffentlich auch.» Nun denn!

veröffentlicht: 29. August 2024 07:47
aktualisiert: 29. August 2024 10:34
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