Ostschweiz
St. Gallen

In der Sitter leben weniger Fische

Darum gibt es immer weniger Fische in der Sitter

In der Sitter schwimmen weniger Fische, dafür ist das Wasser sauberer.
© KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
In der Sitter hat sich die Zahl der Fische reduziert. Zu den Gründen gehören die höheren Temperaturen im Bach oder die Nutzung von Wasserkraft. Es gibt aber auch eine positive Entwicklung.

Von 2020 bis 2023 seien in der rund 70 Kilometer langen Sitter noch elf Fischarten sowie Edel- und Steinkrebse nachgewiesen worden, teilte die Sitterkommission am Mittwoch mit. Sieben der Fischarten sowie beide Flusskrebsarten seien potenziell gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Ein Bestand der Fischart Nasen, wie er 2010 noch oberhalb von Bischofszell nachgewiesen wurde, sei zwischenzeitlich ganz erloschen. Einzig die Bestände von Bachforelle und Groppe im oberen Sitterabschnitt sowie der Schneider im unteren Abschnitt seien mit ihrer Bestandsgrösse typisch für ein solches Gewässer.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Die langfristige Entwicklung zeigt sich unter anderem auch bei der Angelfischerei im Bach: 1990 betrug der Ertrag 4,2 Tonnen Fisch, 2021 waren es bloss noch 141 Kilogramm.

Für die Entwicklung gibt es verschiedene Gründe: Wegen des Klimawandels wird das Wasser der Sitter immer wärmer. Dies wirke sich auf kälteliebende Fischarten wie Bachforellen und Äschen negativ aus. Für sie seien bereits Wassertemperaturen über 20 Grad kritisch. Im Unterlauf der Sitter wurden aber schon über 25 Grad gemessen.

Einen Einfluss habe auch die Nutzung der Wasserkraft entlang der Sitter. Einige Stauwerke seien nicht oder nur eingeschränkt «fischgängig». Auswirkungen zeigten auch Schwankungen im Wasserstand, die von den Anlagen ausgelöst werden. Jungfische und Kleinlebewesen würden deshalb häufig auf dem Trockenen stranden und verenden.

(sda)

veröffentlicht: 12. Juni 2024 15:47
aktualisiert: 13. Juni 2024 07:02
studio@radiofm1.ch