Luca Hänni: «101 Karat»
Nein, das Rad erfindet Luca Hänni nicht neu. Das neue Album des 25-Jährigen ist musikalisch gesehen nichts weiter als eine Variation des gefühlvollen Deutschpops, der seit einigen Jahren viel Gehör findet. Stilmittel wie Auto-Tune sind alltäglich und die schlagermässig anmutenden Keyboardklänge sind ebenfalls nicht allzu originell. Doch: Man muss ihn ja auch nicht zwingend an anderen messen.
Vergleicht man sein neues Album stattdessen mit den Vorgängern, so ist definitiv eine Entwicklung feststellbar. Zwar hört man dem Berner, der mit seiner neuen Freundin Christina Luft seit Wochen öffentlich auf Wolke sieben schwebt, das jungenhafte Grinsen während des Singens immer noch hin und wieder an. Doch die Texte haben alles in allem mehr Tiefgang als auch schon, sind ernsthafter. So wenig dieser Satz auch aussagen mag, hier passt er: Luca Hänni ist erwachsener geworden.
Und wenn der einstige DSDS-Gewinner mit seinem Eurovision-Hit «She Got Me» was die Tanzbarkeit angeht, neue Massstäbe gesetzt hat, so zieht er diese Linie mit «101 Karat» auf jeden Fall weiter. «Nie mehr allein», «Wir bleiben wach» oder «All in» sind mitreissend rhythmische Nummern und ideal für den Dancefloor. Während auch die ruhigen Songs wie etwa «Zeig mir, dass es geht» oder «Nebenbei» ihre Aufgabe erfüllen und zum Tagträumen einladen.