7 Irrtümer, die wir immer noch glauben
Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Kommt darauf an, ob man regelmässig Kaffee trinkt oder nicht. Nico Vonzun, Ernährungsberater am Kantonsspital Graubünden, erklärt: «Bei jemandem, der nur alle paar Tage einen Kaffee trinkt, entzieht Kaffee tatsächlich Wasser. Aber bei jemandem, der täglich Kaffee trinkt, hat sich der Körper daran gewöhnt. Die Flüssigkeitsmenge des Kaffees kann man zum Tagesbedarf dazuzählen.» Denn auch wenn Koffein eine dehydrierende Wirkung hat, nehmen regelmässige Kaffeetrinker mit einer Tasse Kaffee mehr Wasser zu sich, als das enthaltene Koffein entzieht.
Baby-Vögel darf man nicht berühren
Wie oft wurden wir als Kinder gewarnt, dass die Eltern die Baby-Vögel nicht mehr akzeptieren, wenn diese von Menschen berührt wurden. Das stimmt aber nicht: «Ein Vogel, der von einem Menschen berührt wurde, hat keinerlei Nachteile. Ein Jungvogel wird danach genauso von den Eltern weiter versorgt», klärt Matthias Kestenholz von der Vogelwarte Sempach auf. Bei Vögeln sind die Sinne nämlich unterschiedlich ausgeprägt: «Vögel haben ein sehr gutes Gehör und sehr gute Augen aber Geschmacks- und Geruchssinn sind sehr schwach ausgeprägt.»
Nudeln immer mit Öl im Wasser kochen
Das soll das Zusammenkleben verhindern. Hast du aber schon mal beobachtet, wo das Öl im Nudeltopf ist? Es setzt sich an der Wasseroberfläche ab und von da aus kann es das Zusammenkleben nicht verhindern. Für Peter Gächter, Leiter von Peters Kochschule in Gossau, ist Öl im Nudelwasser sogar kontraproduktiv: «Wegen des Öls löst sich die Stärke nicht gut aus den Nudeln. Darum nehmen sie danach die Sauce weniger schön auf.» Gegen das Zusammenkleben der Pasta ganz wichtig ist genügend Wasser. Optimal wäre 10 Mal so viel Wasser wie Nudeln. «Dann braucht es 15 Gramm Salz pro Liter Wasser, das richtig sprudelnd kocht, wenn die Teigwaren hinzugegeben werden.»
Nur ein Ei pro Tag
Grundsätzlich dürfen gesunde Menschen auch mal zwei Eier am Tag essen. «Nahrungscholesterin hat keinen grossen Einfluss auf den Cholesterinwert im Blut», sagt uns der Ernährungsberater Nico Vonzun vom Kantonsspital Graubünden. Er empfiehlt: «Zwei Eier wären von der Proteinmenge her etwa vergleichbar mit einer Portion Fleisch oder Fisch und entspricht der empfohlenen Menge an Proteinkomponenten pro Tag.» Zusätzlich weist er darauf hin, dass bei der Aufnahme von Cholesterin über die Nahrung, die körpereigene Cholesterinproduktion entsprechend gesenkt wird: «Somit kann man auf den Cholesterinspiegel im Blut, rein mit dem Cholesteringehalt der Nahrung, nicht viel Einfluss nehmen.»
Häufiges Rasieren führt zu mehr Haarwuchs
Diesen Effekt mögen sich manche Teenager-Jungs wünschen. Einfach etwas mehr rasieren und der Bart wird voller. Bei den Frauen hingegen wäre es ein Albtraum, wenn die Haare an den Beinen durch das Rasieren vermehrt wachsen würden. Fakt ist allerdings, dass die Haare weder vermehrt, noch dicker und auch nicht schneller wachsen, wenn man sich rasiert.
Dank Zahnseide weniger Karies
«Nützt's nüt, so schad's nüt» könnte man bei der Zahnseide sagen. Forscher gehen nämlich davon aus, dass eine Reduktion des Zuckerkonsums für die Zahngesundheit wesentlich wichtiger ist, als Zahnseide. In den Jährlich erscheinenden «Dietary Guidelines for Americans» wurde die Empfehlung von Zahnseide gestrichen. Da die Wirksamkeit der Empfehlungen wissenschaftlich erwiesen sein muss. Bisher gab es keine Langzeitstudie zur Verwendung von Zahnseide, die wissenschaftlich anerkannt ist.
Man braucht zwei Liter Wasser täglich
Täglich verlieren wir durch Ausscheidungen und über die Haut ca. 2,5 Liter Wasser. Diese Menge muss ausgeglichen werden. Allerdings gelangt auch über die Aufnahme der Nahrung Wasser in den Körper. Eine Faustregel besagt, dass man etwa 1,5 Liter des Flüssigkeitsverlustes über Getränke ausgleichen soll. Wichtig ist, auf seinen Körper zu hören. Wenn sich das Durstgefühl meldet sollte man auch trinken. Im Idealfall wird der Flüssigkeitsverlust mit Wasser ausgeglichen.