Ostschweiz
St. Gallen

Dauerregen lässt Wasserpegel in der Ostschweiz ansteigen

Feuerwehr: «Wir sind bereit» – Dauerregen lässt Wasserpegel ansteigen

Quelle: BRK News/FM1Today

Es regnet wie aus Kübeln und bis Samstagmorgen wird das auch so bleiben. Derweil steigen die Wasserpegel in den Ostschweizer Gewässern entsprechend an. Je nach Region gilt die zweit- oder dritthöchste Unwetter-Gefahrenstufe.

Wir befinden uns mitten in der stärksten Phase des Unwetters, das momentan über die Schweiz zieht. Die Ostschweiz ist davon besonders stark betroffen. Bis am Samstagmorgen muss im FM1-Land mit einer Wassermenge von 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter gerechnet werden. Zum Vergleich: Im westlichen Mittelland liegen die erwarteten Summen von 15 bis 40 Litern pro Quadratmeter gemäss Meteonews deutlich tiefer.

Erwartete Niederschlagsmengen zwischen Donnerstagmittag und Samstagmorgen.

© MeteoNews/UBIMET

Verschiedene Gefahrenregionen

In den Regionen wie etwa dem Toggenburg, am Bodensee und im Appenzellerland gilt die Gefahrenstufe drei. In den restlichen Gebieten herrscht fast überall die Stufe zwei.

«Es wird erhöhte Pegelstände geben. Lokal könnte ein Bach überfliessen oder es könnte Erdrutsche geben», sagt Roger Perret, Meteorologe bei Meteonews, am Freitagmittag. Besonders angespannt für Rutschungen ist die Situation im Obertoggenburg. Ein Grossereignis in der Ostschweiz erwarte man aber nicht. «Kritisch wird es ab 150 bis 200 Litern in 24 Stunden. Jetzt sollte das Wasser noch ablaufen können», so Perret.

Feuerwehr in Bereitschaft

Für die Feuerwehr ist es ein Ereignis, das sie nur schwer vorausplanen könne. Man wisse nicht genau, wo und wann etwas geschehen könnte. Der Feuerwehr- und Zivilschutzkommandant der Region Wil, Tom Widmer, sagt: «Wir sind soweit bereit. Wir sind etwas angespannt und beobachten die Wettersituation stetig.»

An die Bevölkerung appelliert er, sich bei Starkregen von Gewässern fernzuhalten. Zudem empfiehlt er, mit vorsorglichen Massnahmen die Gebäude zu schützen. Beispielsweise mit Sandsäcken oder Hochwasserschutzsystemen.

Gesperrte Rheinvorländer

Ebenfalls unter Beobachtung steht der Rhein im Rheintal. Beim Rhein-Unternehmen geht man auf Anfrage am Freitagmittag aber nicht davon aus, dass das Wasser über die Vorländer übergehen wird. Auf der österreichischen Seite wurden am Freitag die Rheinvorländer teileweise vorsorglich abgesperrt, wie die internationale Wasserwehr Alpenrhein mitteilt.

In der gesperrten Zone sind etwa der Radweg bei Lustenau sowie die Vorländer ab der Brücke Hard-Fussach bis zum Bodensee. Man wolle am Freitagabend entscheiden, ob Vorländer auf der Schweizer Seite ab Widnau bis St. Margrethen gesperrt werden sollen. Die Abflussspitze Höhe Diepoldsau werde heute in den späten Abendstunden erwartet, heisst es weiter. Die derzeitigen Prognosen des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) gehen von einem maximalen Abfluss zwischen 1’000 und 1’500 Kubikmetern pro Sekunde aus. Voraussichtlich im Laufe des Samstags sollen die Sperrungen wieder aufgehoben werden.

Abflusskurve für den Rhein bei Diepoldsau über die kommenden Tage.

© BAFU

Auch bei der Thur ist der Wasserpegel seit Donnerstag stark angestiegen. Dort ist das Risiko für Hochwasser besonders erheblich.

Die Abflusskurve am Beispiel der Thur (Halden).

© BAFU

Sonne lässt auf sich warten

Grund für das aktuell sehr wechselhafte Wetter ist ein Höhentief über uns. Mit den letzten Jahren verglichen, bringt der Monat Mai gemäss Meteonews bis zu 50 Prozent mehr Niederschlagsmenge. Spätestens gegen Samstagmittag sollte der Regen in der Ostschweiz dann etwas nachlassen. Am Sonntag werden aber bereits neue Niederschläge erwartet. Freundlicher und wärmer soll es laut Prognosen ab nächstem Mittwoch werden.

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veröffentlicht: 31. Mai 2024 14:46
aktualisiert: 31. Mai 2024 17:26
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